Perfect Match? Zum Zusammenspiel von Oral History und Citizen Science
DOI:
https://doi.org/10.60684/msg.v55i1.30Schlagworte:
Stadtgeschichte, Citizen Science, Oral HistoryAbstract
Geschichtswissenschaftliche Citizen-Science-Projekte, die einen hohen Grad an Partizipation anstreben, nutzen gerne die Oral History als Methode. Dabei sehen sie sich häufig vor ähnliche Probleme gestellt, mit denen Oral Historians schon vor Jahrzehnten konfrontiert waren: hohe Erwartungen, historiografische Missverständnisse, asymmetrische Beziehungen, Interessens- und Deutungskonflikte. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, lohnt es sich, einen Blick in die Geschichte der Oral History zu werfen. Der Beitrag diskutiert – vor dem Hintergrund der jahrzehntealten Debatten um kollaborative Interviewforschung – ideelle Ähnlichkeiten und forschungspraktische Schwierigkeiten von Oral History und Citizen Science. Darauf aufbauend macht die Autorin ethische und kommunikative Vorschläge, wie die beiden Ansätze sinnvoll kombiniert werden können. Sie arbeitet heraus, dass Citizen Scientists in alle Phasen eines Oral-History-Projekts gewinnbringend einbezogen werden können, wenn ein sensibler Umgang mit den unterschiedlichen Betroffenheiten von Forschenden und Partizipierenden gefunden, Geschichtsbilder und Erwartungen diskutiert, die Grundwerte geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und offen über die Grenzen der geteilten Autorität gesprochen wird. Die Ergebnispräsentation sollte – gerade im Fall von Deutungskonflikten – den unterschiedlichen Interpretationen genügend Platz einräumen, um sie als Lesarten sichtbar zu machen, die kritisch hinterfragt werden können und sollen.
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