Citizen Science – spannend für alle? Das Projekt „Laufend Erinnern“ und seine Fallstricke

Autor/innen

  • Sabine Kittel Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen
  • Fabian Köster Universität Hamburg

DOI:

https://doi.org/10.60684/msg.v55i1.37

Schlagworte:

Citizen Science, Erinnerungskultur, Gelsenkirchen

Abstract

Welche Geschichten verbergen sich hinter den vierzehn Namen, die auf einer Grabplatte auf dem Westfriedhof in Gelsenkirchen-Heßler angebracht sind? Wer waren die Menschen und was ist mit ihnen geschehen? Wie sind die vom NS-Staat Verfolgten schließlich auf dem Westfriedhof gelangt? Diesen Fragen ging das Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen (ISG) zusammen mit der Schalker Fan-Initiative im Rahmen eines bürgerwissenschaftlichen Projektes nach. Der Beitrag schildert Genese und Ergebnisse des als Arbeitsgruppe „Laufend erinnern“ gegründeten Projekts, das zahlreiche Erträge aufzuweisen hat. Er problematisiert aber auch die Schwierigkeiten der Zusammenarbeit mit Wissenschaftslaien im Kontext der Citizen Science. In Dialogform reflektieren die wissenschaftliche Projektleitung und ein Mitglied der Fan-Initiative die gemeinsame Forschungserfahrung und -dynamiken. Sie thematisieren etwa die unterschiedlichen Erwartungshaltungen der Beteiligten, den Balanceakt zwischen notwendiger Wissenschaftlichkeit und erwünschter Emotionalität und diskutieren anhand der Erfahrungen von „Laufend erinnern“ die Potenziale und Hürden bürgerwissenschaftlichen Arbeitens.

Autor/innen-Biografien

Sabine Kittel, Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen

Sabine Kittel, Dr., Soziologin, ist stellv. Leiterin im Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen, ihre Arbeitsschwerpunkte sind vor allem NS- und Holocaustforschung, Oral History und Biographieforschung, Stadtgeschichte, Gedächtnis und Erinnerung, Citizen Science.
sabine.kittel@gelsenkirchen.de

Fabian Köster, Universität Hamburg

Fabian Köster, M.A., forscht aktuell zur Unternehmensgeschichte des Hygiene-Instituts des Ruhrgebiets. Sein Promotionsprojekt an der Universität Hamburg behandelt das Thema „Kommunale Kulturpolitik in den westdeutschen Industriestädten Gelsenkirchen und Wolfsburg während der “Wirtschaftswunderzeit‘“. Forschungsschwerpunkte liegen in der Neueren und Neuesten Stadtgeschichte, in der Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte des Nationalsozialismus sowie der Kultur- und Vergangenheitspolitik der Nachkriegszeit.
f.koester@hyg.de

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Veröffentlicht

03.07.2024