Hamburg als Handelsmetropole und sein Gedenken an die NS-Verbrechen

Autor/innen

  • Oliver von Wrochem Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen / KZ-Gedenkstätte Neuengamme

DOI:

https://doi.org/10.60684/msg.v55i2.47

Schlagworte:

Nationalsozialismus, Stadtgeschichte, Erinnerungskultur

Abstract

Dieser Artikel behandelt die Entwicklung des zuerst stark von den Überlebenden, später von der Zivilgesellschaft getragenen öffentlichen Gedenkens an die NS-Verbrechen in Hamburg bis hin zur großstädtisch geprägten, staatlich unterstützten, vielfältigen Erinnerungskultur und Gedenkstättenlandschaft der Gegenwart. Im Vordergrund stehen zentrale Akteursgruppen der Gedenkkultur und die mit ihnen verbundenen Themen und Anliegen. Die lokale Gedenkstättenarbeit bestand und besteht insbesondere darin, allgemeine Charakteristika der nationalsozialistischen Herrschaft mit ihren lokalen Ausprägungen und jeweiligen Täter- Widerstands- und Verfolgtengruppen zu vermitteln. Gleichzeitig verändern aktuelle geschichtspolitische Entwicklungen und gesellschaftliche Umbrüche den Umgang mit der NS-Zeit und wirken auf die Gedenkstättenarbeit zurück. Der Artikel weist auch auf einige eher vernachlässigte Aspekte hin, insbesondere das Zusammenwirken von staatlichen und privatwirtschaftlichen Unternehmen bei der Umsetzung der Ziele des NS-Regimes, Prozesse von Inklusion und Exklusion sowie Hamburgs Umgang mit seinem kolonialen Erbe.

Autor/innen-Biografie

Oliver von Wrochem, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen / KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Oliver von Wrochem, Prof. Dr., Historiker, Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen und Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Forschungsschwerpunkte: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg, Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, Strafverfolgung von NS-Gewaltverbrechen. Ausgewählte Publikationen: Die Erinnerung an NS-Täterschaften und Verfolgungserfahrungen in Deutschland. Erzählmuster, Widersprüche, Konkurrenzverhältnisse, in: Thomas Köhler u. a. (Hrsg.), Polizei und Holocaust: eine Generation nach Christopher Brownings Ordinary Men, Paderborn 2023; (Hrsg. mit Habbo Knoch), Entdeckendes Lernen. Orte der Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen, Berlin 2022; (Hrsg.), Deportationen dokumentieren und ausstellen. Neue Konzepte der Visualisierung von Shoah und Porajmos, Berlin 2022.
oliver.vonwrochem@gedenkstaetten.hamburg.de

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Veröffentlicht

20.12.2024