“Who has not heard of Wiesbaden?” Die Entwicklung deutscher Kurstädte in Destinationen des modernen Tourismus, ca. 1850-1914
DOI:
https://doi.org/10.60684/msg.v54i2.14Schlagworte:
Städtetourismus, Kurstadt , moderner TourismusAbstract
Im modernen Tourismus des 19. Jahrhunderts nahmen die beiden meistbesuchten deutschen Kurstädte Wiesbaden und Baden-Baden eine Vorreiterrolle ein. Aufgrund ihrer Vorgeschichte sowie des Alleinstellungsmerkmals des Glückspiels verwandelten sie sich besonders früh in Städte, deren Infrastrukturen wie „Image“ nahezu komplett auf den touristischen Konsum ausgerichtet waren. In Anlehnung an das in der Tourismusforschung einschlägige Konzept des „Destinationszyklus“ (Richard Butler) analysiert dieser Artikel anhand der Beispiele Wiesbadens und Badens-Badens die Entstehung der „touristischen Stadt“ im Zeitraum von ca. 1850 bis 1914 auf Basis origineller archivalischer Forschungen. Hierbei beleuchtet er nicht nur die Schaffung touristischer Angebote und infrastrukturelle Entwicklungen vor Ort, sondern auch und insbesondere die wechselnden Werbe- und Vermarktungsstrategien beider Städte: Denn konstitutiv für die „touristische“ Stadt war auch und vor allem deren mediale Inszenierung als touristische Erlebnis- und Traumwelt. Besonderer Fokus wird auf die Rolle handelnder Akteur:innen vor Ort gelegt, welche vom Tourismus teils überproportional profitierten und dessen Entwicklung dementsprechend aktiv antrieben. Zusammengefasst bietet der Artikel nicht nur eine fundierte Studie der Entwicklung früher touristischer „Destinationen“ im 19. Jahrhundert; er bietet auch generellere Einblicke in die Geschichte des modernen Tourismus, in die Ursprünge des Stadtmarketings sowie in die Stadt- und Gesellschaftsgeschichte des Kaiserreichs.
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