Bd. 54 Nr. 1 (2023): Stadt und Inflation
Verantwortliche Herausgeber: Christoph Bernhardt und Dieter Schott
Das Themenheft „Stadt und Inflation“ der Modernen Stadtgeschichte (MSG) zeichnet nach, wie die Städte in Deutschland, insbesondere in ihren Finanzen, aber auch im städtischen Alltag, von der Hyperinflation der Jahre 1922/23 geprägt waren. Es beschränkt sich nicht auf geschichtswissenschaftliche Beiträge, sondern präsentiert auch Aufsätze aus kunstgeschichtlicher und finanzwissenschaftlicher Perspektive. Von der Inflation 1922/23 ausgehend fragen die Autor:innen, welche Folgen die Inflation für die Finanzwirtschaft und das Finanzgebaren deutscher Städte, aber auch für deren gesellschaftlichen Zusammenhalt und die jeweilige lokale Identität hatte. In finanzpolitischer Hinsicht sollte sich die Kreditaufnahme im Ausland von Seiten vieler deutscher Städte gegen Ende der 1920er Jahre als hoch problematisch erweisen, da sie in der Weltwirtschaftskrise zu einer massiven Finanzkrise der Städte führte und in etlichen Fällen zum Verlust ihrer finanziellen Autonomie. Schließlich schlägt das Themenheft einen Brückenschlag in die von Corona-Krise und Inflation geprägte Gegenwart und weitet den Blick auf einige Grundfragen und aktuelle Probleme im Feld der kommunalen Finanz- und Haushaltspolitik.